Brandübungsanlage
Der Innenangriff im Brandeinsatz ist eine der gefährlichsten Aufgaben für die Einsatzkräfte der Feuerwehren. Die erforderliche Effektivität und eigene Sicherheit sind nur durch ein hohes Maß an praxisorientierter Ausbildung, Erfahrung und Routine erreichbar.
Das Sammeln von Erfahrungen im Einsatz ist durch rückläufige Zahlen bei Brandeinsätzen nicht mehr gewährleistet. Dieses Defizit muss durch ein geeignetes Training ausgeglichen werden. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, entschieden die Verantwortungsträger des Freistaates Bayern, sieben stationäre Brandsimulationsanlagen zu beschaffen.
Eine dieser Anlagen wird seit Herbst 2004 am Standort Neumarkt betrieben. Im Sommer 2019 erweiterte der Freistaat Bayern die Brandübungsanlage. Hierzu wurden die technischen Einrichtungen modernisiert und die Anlage um ein Geschoss aufgestockt, sodass u.a. durch zusätzliche Wechselbrandstellen noch bessere Übungsmöglichkeiten angeboten werden können.
Grundsätzlich werden bei der Ausbildung in der Brandsimulationsanlage vier wesentliche Ausbildungsinhalte trainiert.
- Vorgang des Brandraumzutritts (Türöffnung)
- Rauchschichtbeobachtung (Beurteilung und Maßnahmen)
- Personenrettung (Übungspuppe mit ca. 80 kg)
- Arbeiten im Brandraum (Brandbekämpfung und Teamwork)
Das Training gliedert sich in eine Sicherheitsunterweisung, ein Wärmetraining und einem Übungsdurchgang unter realistischen Einsatzbedingungen. Der Ablauf wird dem Ausbildungsniveau der Teilnehmer angepasst, um einen höchstmöglichen Ausbildungserfolg zu erzielen.
In der mit Gas betriebenen Brandsimulationsanlage können von den Ausbildern an drei verschiedenen Brandstellen realitätsnahe Brandszenarien dargestellt werden.
Den Übungsteilnehmern bietet sich dadurch die Möglichkeit ihre Fähigkeiten praktisch anzuwenden, Umgang mit modernem technischem Gerät zu trainieren und den Ausbildungsstand zu verbessern.
Während des gesamten Übungsablaufes werden die Teilnehmer von geschulten Ausbildern der Feuerwehr Neumarkt überwacht und bei Bedarf angeleitet. In gefährlichen Situationen kann der Ausbilder am Leitstand der Anlage jederzeit die Übung abbrechen.
Jährlich nehmen circa 350 Teilnehmer, auch über die Landkreisgrenze hinaus, die Möglichkeit der realitätsnahen Ausbildung in Anspruch.